Ein wehender Vorhang, eine Pflanze, ein Fenster, ein Blick nach draußen – die Motive in den Bildern von Eleonora Nanu sind einfach und bilden doch eine Bühne für das lebendige Agieren von reiner Farbe im Leinwandgeviert. Ihre Bildauffassung ist abstrakt, auch wenn sie Ihre gemalten Formen aus der Natur oder dem Interieur ihres Alltags holt. Die Gegenstände sind repräsentativ und wiedererkennbar, werden aber zu vibrierenden Farbflächen und zu einem leuchtenden Nebeneinander und Miteinander in den Arbeiten der in Rom geborenen und heute in Dresden lebenden Künstlerin. Eleonora Nanus feines Gespür für Nuancen und Farbbeziehungen erzeugt Bilder, die nicht nur sehenswert, sondern spürbar sind.Nanus Arbeiten gegenüber stehen die detailreichen Tuschezeichnungen von Elizabeth Charnock. Die in Großbritannien geborene Künstlerin formuliert in ihren Arbeiten auf Papier konzentrierte, urbane und städtebauliche Situationen, die in ihrer Bildsprache kleinteilig und präzise sind. Mit ihren Kleinoden schafft sie es, unsere spielerische Fantasie anzuregen. Ihr pittoresker Minimalismus erlaubt uns auch offene Assoziationen über unsere moderne Zivilisation.
Beide Künstlerinnen ermöglichen uns mit ihren menschenleeren Räumen, Höfen und Naturumgebungen eine konzentrierte Position der unbestimmten Betrachtung unseres Lebensraums einzunehmen, eine Betrachtung, die Platz lässt für eine offene Reflektion unseres Alltags.
16. September – 15. Oktober 2022
Ausstellungseröffnung: 15. September 2022, 19 Uhr
im Rahmen von DCA-Open