Alle sind gegen Antisemitismus – und wissen nicht, was er ist. Antirassismus macht nicht automatisch dagegen immun. Antisemitismus ist ein Verschwörungsglaube mit uneingelöstem antikapitalistischem Anspruch. Er wurzelt im christlichen Antijudaismus, der die Juden zum „absolut Bösen“ erklärte. Europa hat ihn weltweit verbreitet. Seinen bisherigen Höhepunkt fand er in der Shoah.
Jede Jüdin auf der Welt weiß: Kommt es ganz schlimm, gibt es immer noch Israel. Das bestialische Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 zielte vorsätzlich auf dieses Schutzversprechen. Israel verstehen heißt seine Gegner verstehen. Wer von Israel als „Kolonialprojekt“ oder „Apartheidstaat“ spricht, hat nichts verstanden.
Mit: Lothar Galow-Bergemann schreibt u. a. für Jungle World und Emanzipation und Frieden.
Antifa Against Antisemitism – Bildungstag im AZ Conni
Der 7. Oktober 2023 stellt eine Zäsur dar. Das verheerendste antisemitische Pogrom seit 1945 brachte viel Leid über die Opfer des Terrorangriffs, deren Familien und Freund*innen sowie dem weltweit einzigen Schutzraum jüdischen Lebens, dem Staat Israel. Vergessen werden oftmals die nicihtjüdischen Toten und Entführten. Dieser Angriff galt allem jüdischen Leben und wird von vielen Seiten bis heute fortgeführt.
Eine Zäsur ist dieser Tag auch für die (radikale) Linke, weltweit. Schon am Tag des Pogroms selbst gab es in vielen Ländern Solidarität mit denen, die alles jüdische Leben vernichten wollen. Auch hierzulande kommt es kontinuierlich zu Solidaritätsbekundungen mit den als Widerstands- und Freiheitskämpfern glorifizierten Menschenfeinden.
Während die Feinde jüdischen Lebens allenthalben laut und öffentlichkeitswirksam auftreten, haben es die emanzipatorische Linke, auch wir, versäumt sich entschieden und wahrnehmbar gegen Antisemitismus, auch in den eigenen Reihen, zu artikulieren.
Wir laden euch deshalb zu einem gemeinsamen Austausch ein.
Der Bildungstag ist eine Veranstaltung des Ostra e. V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und wird unterstützt vom AZ Conni. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.