„ S c h a u a u f d i e Q u e l l e “ nennt die Künstlerin Nikola Jaensch ihrer Werkschau in der ‚galerie drei‘ in Dresden, die am Freitag, den 30. August 2019, 19.30 Uhr eröffnet wird.
Sie lebt und arbeitet in Mainz und am Bodensee und folgt hier einer Einladung der Dresdner Sezession 89 in deren Jubiläumsjahr.
Das Motto ihrer Ausstellung ist im Sinne einer bildhaft poetischen Utopie zu verstehen, das nach dem Titel einer hawaiianischen Weisheitslehre formuliert ist: „enana ikekumu – schau auf die Quelle!“.
Zugleich verbirgt sich hier auch der leise Anflug einer neuromantischen Tendenz, die sich zurück über Beuys, Klee und Kandinsky bis hin zu Philipp Otto Runge und seiner Zeichnung „Der Dichter und
die Quelle“ verfolgen lässt. Im Gegensatz zur medialen Bilderflut imaginiert Nikola Jaensch das »seltene« Bild mit seiner hermetischen Ruhe, in der dem Kreatürlichen von Mensch, Tier und Pflanzenwelt
eigene fremdartige Räume zukommen. Wie es der Begriff der Utopie im Wortsinne meint: »Nicht-Topoi«, sind ihre Bildwelten jeglicher Gewohnheit des Alltäglichen enthoben.
Dieter Brembs (März 2007):
„Die junge Zeichnerin und Grafikerin Nikola Jaensch … erfindet mitten in der Bilderflut ihre Bilder, i h r e e i g e n e n B i l d e r : Hier ist es wohltuend still und deshalb ratsam, sich den Bildern vorsichtig zu nähern… Wer wie Nikola Jaensch solchen Zauber scheinbar mühelos in ihren Bilderfindungen erzeugen kann, hat große Erfahrung mit der ästhetischen Wirkung der Mittel, die solches leisten können, angefangen bei dem kleinsten Fleck und Tonwert bis zur formalen Anlage der „ganzen“ Szene. … Dies ist bildhafte Dichtung ohne Text, Poesie ohne Worte, ein stummes Theater auf den verschiedensten Bühnen, eine Erzählung ohne Anfang und ohne Ende, faszinierend.“