von Leoni Hannah
Sie versucht, die Körper von den Baumstämmen loszureißen und bricht zarte Zweige mit den Händen ab; von dort fließen Blutstropfen wie aus einer Wunde. (Metamorphosen des Ovid)
Die gegenwärtige Malerei Leoni Hannahs changiert zwischen wurzelartigen Strukturen und bizarr transformierten Körpern. Als Ausgangspunkt dieser Metamorphosen dienen Verfremdungen ihrer früheren Gemälde, wobei vormals Figuratives fotografisch verzerrt, dann seziert und neu arrangiert wird. Urbane und natürliche Eindrücke ihrer Reisen wie nach Marokko, Italien und der Schweiz verwebt sie in ihren Werken zu neuen Strukturen.
Die in Kanada geborene Sauerländerin setzt sich mit Phasen fortlaufender Veränderung, dem Ankommen in der gegenwärtigen Heimat ebenso wie mit dem fragilen Verhältnis zur eigenen Körperlichkeit und bestehenden Schönheitsidealen auseinander. Trotz des stetigen Wandels erweist sich der jeweilige Zustand gefestigter als der vorhergehende, was sich in kräftigen Farben und klar abgegrenzten Flächen zeigt. Fehlende Gegenständlichkeit und Auslassungen zeigen den oft fragmentarischen, suchenden Charakter der Arbeiten Leoni Hannahs.
Leoni Hannah arbeitet seit sieben Jahren künstlerisch, vor allem in den Gattungen Malerei und Grafik. Zu ihren Oeuvre gehören darüber hinaus auch Plastiken und Installationen. Im Sommer 2022 begann ihr Studium an der HfBK Dresden, wo sie sich bei Prof. Christian Sery in der Klasse für interdisziplinäre und experimentelle Malerei mit Medium, Prozess und Grenzen der Malerei auseinandersetzt.
Ab 17 Uhr plant die Künstlerin zusätzlich zur Ausstellung noch eine passende Installation.
Musik von Vladim Krotkow