Eine Ausstellung mit Julia Bachmann, Ina Sattran, Carsten Grunert und Anne Weidlich.
Julia Bachmann: Die Sache mit der Freiheit…
Viele Gefängnisse sind von außen nicht als solche zu erkennen.
Eingezwängt in uns selbst und in unserer subjektiven Realität kämpfen viele von uns um ihre individuelle Freiheit und ernten dafür meist wenig Verständnis oder gar Anerkennung. Die Suche nach meiner Freiheit und das Erkennen meines Gefängnisses ist eine Thematik die mich immer wieder beschäftigt.
Malen und Gestalten ist für mich wie ein Blick durchs Schlüsselloch in die Freiheit zu werfen.
In dieser kleinen Ausstellung möchte ich euch die Bilder vorstellen, die über die Jahre zu dieser Thematik entstanden sind.
Jedes Einzelne ist für mich wie eine Priese Freiheit, die mir beim betrachten um die Nase weht.
Ich hoffe auch ihr Spürt eine kleine Priese.
Ina Sattran: FLUID
Ich benutze das Medium Video gern als erweiterte Fotografie, oft bilden ununterbrochene Einstellungen einen festen Rahmen für Beobachtungen fast grafischer oder malerischer Art. Die Komponente Zeit, die beim Video hinzukommt, mit der man vielfältig spielen kann, beschäftigt mich sehr.
Dabei gehe ich nicht erzählerisch-chronologisch vor sondern es gibt eine Gleichzeitigkeit, Dauerschleifen, Beschleunigung und Verlangsamung bis hin zum Stop – zurück zum Foto. Stop-Motion kommt mir als Technik da sehr entgegen. So entstehen „Bilder“ im Sinne von Gleichnissen, kleine Video-Poeme, kurze Stücken die dazu einladen, Bezüge zu Alltagsphänomenen oder philosophischen Fragestellungen herzustellen oder einfach visuell zu genießen und zu entdecken.
Carsten Grunert: far from abstraction
Wer versucht die Realität zu verstehen, kann dabei immer nur auf seine subjektive Wahrnehmung zurückgreifen. Obgleich Fotografien unbestritten wichtige historische Zeitzeugnisse darstellen, scheitern auch sie an der tatsächlichen Realität. Die Serie far from abstraction versucht einem zum natürlichen Wesen der Fotografie entgegengesetzen Weg zu gehen. Der Bildgegenstand wird mit keiner technischen Perfektion bedient, sondern soll durch Distanz dem Beobachter ein authentischeres Bild der Realität zeigen.
Anne Weidlich: Peace of birth for me
In erster Linie ist Geburt ein normales Ereignis.
Leider ist Geburt in unserer Kultur aber oft geprägt von gruseligen Bildern aus Filmen, Fotos und ungebetenen oft unverarbeiteten Erzählungen anderer.
Mit unseren Gedanken und Bildern können wir unser Handeln stark beeinflussen. Seit Jahren sammle ich ‚positive‘ Geburtsgeschichten von Frauen die mir begegnen und veröffentliche sie auf meinen websites, um andere Frauen in ihrer Kraft und ihren Entscheidungen auch auf diesem Weg zu unterstützen. Mit meinen Bildern möchte ich das Gleiche darstellen wie mit den Geschichten:
Die Emotionen, die Kraft, die Demut, den Schmerz, den Zweifel, die Angst, die Hoffnung, den Zauber, das Fest, den Frieden und die Liebe vermitteln, die für mich zu Geburt gehören, authentisch. Um Frauen zu inspirieren und zu ermutigen, wieder ihren eignen Weg zu finden. Damit sie sich wieder auf die Geburt ihres Kindes freuen, anstatt sich davor zu fürchten. Und ihre Männer, sie dabei zu unterstützen und auch davon zu profitieren…
„Die Geburt sollte für eine Frau die Stunde ihrer größten Würde sein.“ – Pierre Valley